Für Barbara Ertl müssen Instrumentalschulen alle Sinne ansprechen – durch eine vielfältige Musikauswahl, abwechslungsreiche Begleitungen und Audios, ein klares Layout und manchmal auch durch bunte Illustrationen. Diesen Anspruch setzt sie in ihren Unterrichtswerken um und entdeckt dabei ihre Begeisterung für das Erfinden von eigenen Liedern und Stücken. Immer an ihrer Seite: der Holzschuh Verlag.

Schon als Kind flammt in Barbara Ertl die Liebe zur Musik auf: Sie lernt drei Instrumente, spielt und singt zusammen mit ihren Schwestern und in zahlreichen Ensembles und bringt bereits im Teenageralter den Kindern aus der Nachbarschaft das Spielen auf der Blockflöte bei. Nach dem Abitur am musischen Gymnasium  studiert sie in Salzburg am Orff-Institut, dann am Meistersinger Konservatorium in Nürnberg Elementare Musikpädagogik und Blockflöte im Hauptfach, zudem Klavier im Zusatzfach mit Lehrbefähigung und Querflöte im Nebenfach. „Meine Leidenschaft gilt neben dem künstlerischen Aspekt ganz besonders der Pädagogik. Der Mensch steht immer im Zentrum meiner Tätigkeit ”, beschreibt Barbara Ertl die Liebe zu ihrem Beruf. Noch im Studium beginnt sie gemeinsam mit einigen Mitstudentinnen, ein kleines Lehrwerk für Sopranflöte zusammenzustellen. „Wir haben die Noten selbst gemalt, dazu kleine Bilder“, erzählt Ertl. Das Ganze ist damals noch kein Buch, sondern besteht aus einzelnen losen Blättern, die nach und nach eingeklebt werden und im Laufe eines Flötenjahres zu einem Buch wachsen. „Sozusagen die Geburtsstunde meiner späteren musikalischen Autorentätigkeit”, stellt sie fest.

Praxiserprobt

Nach dem Studium beginnt Barbara Ertl – parallel zur Familienzeit mit drei Kindern – an der Musikschule Nürnberg Blockflötenunterricht zu geben. Nach einem Masterstudium in Musikpädagogik kommt für viele Jahre die Tätigkeit als Dozentin im Bereich Fachdidaktik und Lehrpraxis Blockflöte an der Hochschule für Musik dazu. Neben ihrer musikpädagogischen Arbeit ist sie immer auch künstlerisch tätig, etwa mit dem Ensemble ‚Tanto Quanto‘ (www.tanto-quanto.com). Schon zu Beginn ihrer Berufstätigkeit stellt sie fest, dass das gängige Unterrichtsmaterial nicht ihren Vorstellungen entspricht. Sie erinnert sich an ihr Studienprojekt und beschließt, nach dem gleichen Muster eine Altblockflötenschule zu erstellen. Dabei orientiert sie sich an ihrer eigenen Unterrichtspraxis, probiert aus, verwirft, verändert: „Meine Schüler:innen waren meine wichtigsten Kritiker und Wegweiser – die Arbeit war ein sehr lebendiger Prozess”. Bald wird ihr klar, dass der Bedarf nach geeigneten Lehrwerken auch bei den Kolleg:innen groß ist. Ihr ehemaliger Professor rät ihr schließlich dazu, ihre Arbeit bei Musikverlagen vorzustellen.