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Von Anfang an will Richard Kleinmaier unbedingt genau das selbst spielen können, was ihn an anderen begeistert. Das Instrument ist ihm dabei zunächst egal. Hauptsache er kann Musik machen. Darauf folgen viele Jahre als aktiver und erfolgreicher Gitarrist und so kann er nun aus dem Vollen schöpfen und seine Erfahrungen als Lehrer und Dozent weitergeben.
Wer das Gitarrensolo von „Proud Mary“ spielen kann, ist in der Schülerband willkommen. Der 15-jährige Richard Kleinmaier kauft eine Höfner E-Gitarre für 50,- DM, die er am Röhrenradio der Familie anschließt und startet durch. Aber das ist nicht der Anfang der Geschichte.
Kleinmaiers älterer Bruder weckt mit seiner Plattensammlung schon früh Richards Interesse an Musik. Der Junge saugt alles auf, was er zu hören bekommt. Bei einer Tante darf er am Klavier herumklimpern. Er hat Freude daran und ersteht ein Klavier für 50.- DM, das er erst einmal eigenhändig stimmt. Da er keine Noten lesen kann, übt er mit einer Schallplatte erste Stücke aus dem „Wohltemperierten Klavier“ von J. S. Bach. Er spielt beim Kirchenorganisten vor, um Unterricht zu erhalten. Dieser ist zwar fasziniert von der Musikalität des 13-jährigen Buben. Aber wie soll man jemanden unterrichten, der keine Noten lesen kann? Kleinmaier wird abgewiesen.
In der Schule soll eine Jazzmesse aufgeführt werden, wofür ein Schlagzeuger gesucht wird. Das Instrument kennt Kleinmaier von der Band seines Bruders und denkt sich: „So schwer kann das nicht sein“. Er übernimmt kurzerhand das Drum-Set, schielt aber heimlich nach der Gitarre. Als ihm ein Freund erste Riffs zeigt, ist er nicht mehr zu bremsen. Er übt wie besessen und kann schnell das Solo von „Proud Mary“ spielen.
Durch einen weiteren Bekannten, der am Konservatorium in München klassische Gitarre studiert, hört er zum ersten Mal spanische Gitarrenklänge. Dieses Erlebnis öffnet die Tür zu einem musikalischen Kosmos, zudem er bisher keinen Zugang hatte. Er ist so angefixt, dass er fieberhaft nach einem Lehrer zu suchen beginnt, der ihn innerhalb eines Jahres für die Aufnahmeprüfung am Kons fit macht. Alle raten ihm ab – er könne ja keine Noten lesen und sei sowieso zu alt, um den Rückstand gegenüber anderen Bewerbern aufholen zu können. Schließlich ist ein Lehrer bereit, ihn zu unterrichten, gibt ihm aber keine Chance für die Aufnahmeprüfung. Durch unermüdliches Üben ergattert Kleinmaier wider Erwarten einen von fünf Studienplätzen bei über 500 Bewerbern. So studiert er die folgenden sieben Jahre in München bei Santiago Navascués klassische Gitarre. Schon im zweiten Studienjahr beginnt er an der Kreismusikschule Erding zu unterrichten und arbeitet dort 34 Jahre.
Um zu konzertieren gründet er mit Ardhi Engel das „Münchner Gitarrenduo“. Sie spielen zwar viele Konzerte mit klassischer Gitarre im Jahr, der finanzielle Erfolg stellt sich jedoch nicht ein. 1979 wird Kleinmaier in einem Musikladen angesprochen, ob er nicht Lust auf Big Band Sound hätte. So landet er kurzerhand in der John West Big Band, wo er zusammen mit Jo Barnikel, Norbert Meyer und Wolfgang Haffner (damals 16 Jahre) die Rhythmusgruppe bildet und erstmals durch Europa tourt. Er steht mit Weltstars wie Gloria Gaynor auf der Bühne und entwickelt sich zum routinierten Musiker.
Neben Studio-Engagements spielt Kleinmaier in den Folgejahren erfolgreich mit seiner eigenen „Monte-Carlo-Band“ und später in den Big Bands von Max Greger, Franco Taormina, Hugo Strasser und Thilo Wolf. Er ist im großen Musikbusiness angekommen, wo er viele Größen der Branche kennenlernt. Er tourt mehrfach mit Angelika Milster und Michael Schanze, mit dem er auch in seinen vielen Fernsehsendungen spielt.
Als ihn eine Schülerin an der Musikschule Fürth, an der er unterrichtet, nach Ukulelestunden fragt, bittet er diese um eine Woche Bedenkzeit und beginnt, sich spontan mit dem Instrument und seinen Protagonisten auseinanderzusetzen. Dabei lässt er ich von James Hill und George Hinchcliffe inspiriren und begeistern. Bereits nach einer Woche ist er fit für die ersten Unterrichtseinheiten. Da er sein Lehrmaterial selbst entwickelt, liegt der Schritt nahe, sich einen Verlag zu suchen, der dieses einem breiteren Publikum zur Verfügung stellt. Mit Gerhard Halbig und Uwe Sieblitz vom DUX-Verlag findet er Mitstreiter. Durch die konstruktive Zusammenarbeit entstehen in rascher Folge sechs Lehr- und Spielbücher.