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Martin Kuhnle wächst im ländlichen Raum am Nordrand des Schwarzwaldes auf. Der Vater spielt zwar hin und wieder Akkordeon, aber Musik ist in der Familie ansonsten kaum präsent. Erst als sich ein Schulfreund eine E-Gitarre baut, schlägt bei Kuhnle der musikalische Blitz ein – und diese Energie wirkt bis heute.
Mit 13 Jahren nimmt er Unterricht, mit 15 spielt er bereits in einer Punk-Rock-Band. Alles, was schrill und laut ist, begeistert ihn: „Vollgas, Verstärker auf zehn, bis die Polizei kam“, meint er rückblickend schmunzelnd. Bald spielen sie eigene Stücke und schaffen es tatsächlich bis ins Vorprogramm von PUR. Nach der Schule gerät Kuhnle durch Zufall an die Band Stromberger und landet damit in einer völlig anderen Stilrichtung: Stromberger spielt volkstümliche Musik, hat einen Plattenvertrag in der Tasche und tourt ausgiebig durch die Lande. Fernseh- und Live-Auftritte mit bekannten Schlagergrößen wie Bata Illic, Jürgen Drews und Roberto Blanco sind Highlights dieser aufregenden Zeit, die Kuhnle bis heute prägt.


Während der Zivildienstzeit ist Kuhnles Geldbeutel knapp. „Was ich am besten konnte, war Gitarre spielen. Also begann ich, Geld mit Gitarrenunterricht zu verdienen.“ Sein Angebot spricht sich herum und wird so beliebt, dass die Nachmittage und Abende schnell ausgebucht sind. Der Unterricht kann sich trotz großer lokaler Konkurrenz gut etablieren und Kuhnle beschließt, die Musik zu seinem Beruf zu machen. Dafür reichen die Räume im Elternhaus allerdings nicht aus und er entscheidet, gemeinsam mit seiner Frau Heidi, die auch Musik macht, ein eigenes Musikschulgebäude zu bauen. „Glaube versetzt Berge: Wir haben uns dieses Mammutprojekt einfach zugetraut. Zufriedene Schüler und Eltern von Schülern haben uns bestärkt.“ Inzwischen besteht der „Musik-Point“ in Ötisheim seit über zwanzig Jahren und bietet ein großes Spektrum an Unterricht, von der Gitarre über Gesang und Schlagzeug zu Tasten- und Blasinstrumenten. Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen erweitern den Lehrkörper. „Mund-zu-Mund-Propaganda hat uns immer geholfen; da kann kein TikTok oder Instagram mithalten.“ Zeitgemäß wird auch Online-Unterricht angeboten: „Von Konstanz bis Hamburg“, so Kuhnle.
Kuhnles Rezept: jeden Schüler genau dort abzuholen, wo dieser gerade steht. Dabei soll langsam und mit sinnvollen Schritten an das Instrument herangeführt werden. Und, ganz wichtig: mit viel Spaß und Freude! Dann wächst die Leistung automatisch Stück für Stück weiter. Die Bandbreite von Klassik- und Lagerfeuer- und Spanischem Flamenco bis Rockgitarre hilft Kuhnle, auf individuelle Bedürfnisse über alle Altersgruppen hinweg einzugehen, aber auch Neugierde zu wecken.


Von Anfang seiner Lehrtätigkeit an fehlt Kuhnle das Unterrichtsmaterial, das er sich wünscht. So entwickelte er aus Skizzen, die immer wieder getestet und optimiert wurden, das Konzept der „Lagerfeuer-Gitarre“, das später er durch die „Rucksack-Gitarre“ und die „Rucksack-Ukulele“ ergänzte. Die Bücher sind aus dem Musikunterricht heraus entstanden und wurden über Jahre erprobt: Lieder werden immer komplett ausgeschrieben, die Akkorde stehen also nicht nur über der ersten Strophe. Alle Lieder sind mit Schlagmustern versehen und mit QR-Code zu einem Video verlinkt. „Alle Angaben sind klar strukturiert, sodass die Leute einfach gut spielen können.“ Die Schwierigkeit steigert sich langsam und wellenartig. Außerdem sind die Akkorde fotografisch aus Sicht des Spielers abgebildet. Die Spieler können selbst entscheiden, wie sie die Bücher nutzen wollen: Anfänger können sie zum Einstieg verwenden und das Instrument damit Stück für Stück erlernen. Fortgeschrittene nutzen das Buch als Spielbuch und suchen sich punktuell Lieder heraus, die sie dann einfach nach den angegebenen Akkorden und Schlagmustern spielen können. Bei den „Rucksack“-Büchern ist die hintere Umschlagseite ausklappbar, die alle notwendigen Akkorde zeigt. So können diese bequem mit den Liedern mitgelesen werden. Übersichtlicher geht es nicht.
Dass Martin Kuhnle tief in der Natur des Schwarzwaldes, Odenwalds, Pfälzerwalds und der Alpen verwurzelt ist, merkt man ihm an. Bei seinen regelmäßigen und ausgiebigen Wanderungen schöpft er Energie und Inspiration. Gemeinsam mit seiner Frau Heidi hat er zahlreiche Wanderführer herausgegeben, unter anderem beim Droste Verlag und Bergverlag Rother.
Unter diesem Pseudonym tritt Kuhnle in den beiden „Rucksack-Büchern“ zweimal als Komponist und Texter mit eigenen Stücken auf, die gleichzeitig mit einem Video-Link auf YouTube ausgestattet sind. Zwei weitere Stücke des bekannten Kurpfälzer Mundartmusikers Charly Weibel finden sich auch in den „Rucksäcken“. Übrigens finden sich auf Kuhnles beiden YouTube-Kanälen hilfreiche Tipps zum Gitarre lernen sowie zahlreiche Wandervorschläge: „Lagerfeuer-Gitarre Gitarrenlehrer Martin“ und „Wanderkult mit Martin Kuhnle“.